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30.05.2013 von eb
, - Aktuelle Bilder
Warum das Märchenland nicht sterben wird,
.... und auch so schön unordentlich ist.
Konsumfreies Betthupferl zur Entschleunigung.
(C.) 50x50cm Leinwand Acryl Klick macht dick.
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Herbert, der genetisch modifizierte Wüstenmolch von der Erde, - welchen es ins
Märchenland verschlagen hatte, - war wieder mal auf Wanderschaft.
Und hatte sich auf Anraten von Lisa, der Baum- und Riesenfußdirigentin, auf den Weg in eine ganz besondere Gegend am Rande des Märchenwaldes gemacht. Hier konnte man nicht nur eine herrliche Aussicht auf die saftig grünen Wiesen der Entspannung genießen, - hinter denen sich die glücklicherweise noch fernen, aber riesigen Gebirge der menschlichen Mauern des hektischen realen Lebens und Alltags abzeichneten. Sondern es war auch eine Gegend, wo das gewaltige Wurzelgeflecht des großen Baumes der Phantasie, welches alles miteinander verband, - die Weite auskostend, - seine Stränge auch fröhlich an der Oberfläche sehen ließ. Was Herbert natürlich furchtbar neugierig machte.
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Zudem lebte hier Kuno der Erste. Ein freundlicher und wahrlich uralter Troll. Von dem Herbert Geschichten gehört hatte, die behaupteten, dass er sogar noch älter wie das Märchenland wäre. Sich aber ähnlich wie Herbert, zum Schutz desselben berufen fühlte. Und mit vielen anderen, ebenfalls sehr alten Helfern, sorgsam darauf achtete, dass eventuell über das ferne Gebirge kommend, keine allzu kalten Gedanken dem Flechtwerk Schaden zufügen konnte. Oder Phantasiemangel gar zu Austrocknungen führte. Er war für Herbert eine wahre Fundgrube an Wissen. Denn er kannte die Zugehörigkeit jedes einzelnen aus dem Boden ragenden Teilstückes eines Wurzelstranges, und dessen Art und Ziel der Weiterleitung von Phantasien. Was ihn, anhand des gesunden oder kranken Aussehens eines solchen Teilstückes, fast schon befähigte vorauszusagen, welcher Teil des Märchenlandes, oder welche Art von Märchen und Träume gefährdet waren. Und wenn es bedenklich oder gar gefährlich wurde, und auch Lisas Auflockerungsaktion des Erdreiches mit Hilfe der Riesen nichts mehr half, setzten er und seine Helfer alles daran, einen Nährstoffmangel durch Einspeisen eigener Gedanken zu verhindern. Was nicht selten schon dazu geführt hatte, dass uralte Erinnerungen, ihren Weg über das Wurzelwerk hinweg, sogar wieder zurück in die leeren Herzen von Menschen gefunden hatte.
Doch zur Zeit, war der alte Troll mit etwas ganz anderem beschäftigt. Ihm machten die Systemdenker und Managerseelen unter den Menschen große Sorgen. Die würden nämlich am liebsten selbst noch im Märchenland, alles fein ordentlich und effizient nach Linien ausrichten und nach planbaren Mustern gesteuert wachsen lassen. Um es nur ja in ihren abstrakten Vorstellungen, wo sie auch die Lebenswelten der Menschen einsperren, - überschauen und kontrollieren zu können. Manche meinen es durchaus gut dabei, - und glauben, dass man damit den Menschen helfen kann. Andere wiederum, versuchen dies von Anfang an zugunsten ihres eigenen Nutzens. Am Ende, bemerkt man da aber immer Menschen, die mit leeren und kalten Herzen nur noch ihr System im Kopf haben. Und von den ganzen anderen Menschen, die sie von ihren Planungen abhängig gemacht haben, auch genauso weit weg sind, wie vom Märchenland. Und alles zusammen, - nur noch von außen, wie ein Gebilde aus seelenlosen Zahlen, Wörtern und Ordnungen betrachten, die in ihrem Sinne einfach nur zu funktionieren haben.
Würde man zulassen, dass sie auch hier Einfluss hätten, dann gäbe es weder Phantasie noch neue Ideen. Und vor allen Dingen nichts mehr, womit die Menschen imstande wären, auch das eigene Leben, als Ding in den Köpfen dieser Ordnungs- und Optimierungsfanatiker vergleichen zu können. Deshalb ist es besonders wichtig darauf zu achten, wenn das Wurzelwerk des großen Baumes der Phantasie anfängt, allzu ordentlich auszusehen. Was nämlich nichts anderes bedeutet, als das immer mehr Träume von immer mehr Menschen, sich um Dinge drehen, die einem System folgen, welches nicht mehr versucht die Menschen zu verstehen. Was ein System auch gar nicht kann. Denn dies, - können nur Menschen. Was merkwürdigerweise, anscheinend diese wiederum nicht verstehen. Im Zweifelsfalle jedoch, legt man dann den Wurzelsträngen Steine in den Weg. So, - dass sie in anderer Richtung weiterwachsen-, oder besser noch, mit ganz anderen sogar zusammenwachsen müssen. Genügend Unordnung, reicht auf jeden Fall aus, die nötige Beweglichkeit und Vielseitigkeit zu erhalten, damit es wenigstens nicht im Märchenland, zur Einseitigkeit oder gar Verödung kommt. Und nach tausenden von Jahren Erfahrung mit den möglichsten und unmöglichsten Phantasien von Menschen, kennt sich Kuno der Erste, mit Unordnung mehr als genug aus.
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Kommentare:
Frau Lehmann
Uhrzeit 30.5.2013 13:46:58
Ach, ist das ein schönes Entschleunigungsmärchen, nicht nur als Betthupferl tauglich. Möge Kuno der Erste seine Unordnung noch lange pflegen können und viele Mensch Gebliebene mögen sich ihre Kraft bewahren und seinem Beispiel folgen, allen Optimierungsfanatikern der realen kalten Welt zum Trotz!
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