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17.02.2018 von eb
, - Aktuelle Bilder
Zwischen Zukunftsträumen, science- und garbage-fiction .......
(Klick macht gemütlicher)
Nicht immer, sind sich die hiesig im gleichen wirren Hirn wohnhaften Sterngucker- und Comicseelen einig. Besonders dann, wenn das gemeinsame Wohlwollen den Kinderseelen gegenüber, aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird. Was dann die Art von Selbstbeschäftigung erfordert, welche beide im gestaltenden Erklärungszwang dieser Welt i.d.R. vermissen, und dann doch wieder darüber vereint.
Sinnigerweise, gehört es genauso zur Motivation des Sternguckers, die Kinderträume eher zu wecken, denn zu zerstören, - wie der Anhänger des Schunds, den fiesen Sarkasmus beim Stochern in der Selbsterhöhung des Edlem und Schönem, selbst mitten im Realcomic davon, bei Kindern auch lieber durch die fröhliche Spinnerei ersetzt. Wobei ich zur faden Selbstentschuldigung noch erwähnen möchte, dass es generell, mittlerweile alles andere als einfach ist, bezüglich des Spinnens zwischen Erwachsenen und Kindern, außerhalb von Unterschieden in den Dimensionierungen, noch ohne kindliches Gelächter den großen pädagogischen Zeigefinger aus der Nase holen zu können. Was sich alles zusammen, aber leider auch erst recht nicht immer stilsicher lösen lässt und dann eben beides anbieten muss. Bei welchem man den Kindern, zwar sicher die hehren Träume eines Heldentums in der Wissenschaft und natürlich auch Raumfahrt und Astronautik in Frage stellt, aber doch wenigstens durch die Weihen einer Karriere als Müllmänner- und Frauen mit ähnlichem Charme anbieten kann. Möglicherweise, steckt da ja sogar was für die Erwachsenen mit drin, welche von ihren Kindern ja ständig verlangen, ihren Müll weg zu räumen.
Wobei ja auch nicht mehr wirklich eindeutig ist, wen man mit dem; "ihren" so
meinen könnte.
Es war einmal ....
... ein Arbeitstag. Es gab einen Aufschlag. Im gleichen Augenblick zischte etwas haarscharf an Siegmunds Kopf vorbei und schlug mit hartem Knall in die Wand hinter ihm ein.
Keine Sekunde später, ging der Druckalarm los und ließ alle so schnell wie möglich ihre Raumhelme schließen. Auch die folgende Überprüfung
der Instrumententafeln und Anzeigen des Antriebs, geschah mit bewundernswerter
Routine. Erst als klar war, dass außer der Außenhülle nichts beschädigt war,
kam die übliche Erleichterung auf, mit welcher sich der zeitgemäße Astronaut
im Kopf die Strichliste erweiterte, über der groß die Überschrift stand; "Mal wieder Glück gehabt".
Sergej, der Pilot, hangelte sich an den Wandstreben entlang hinter Siegmunds
Rücken, um nachzusehen, was es diesmal gewesen war. "Verdammte Touristen", hörte man
ihn brummen. Neugierig begaben sich alle zum Ort des Einschlags, wo sich eine
heftig verbogene kleine Metallkonstruktion ins Metall der Wand zu den hinteren Räumlichkeiten gedrückt hatte. Und nach dreimaligem Hinschauen, mit etwas Phantasie, gerade noch
als ehemalige Nagelschere identifizierbar war. Trotz des starren Raumhelms, konnte
man fast fühlen, wie Bordtechnikerin Amelie den Kopf schüttelte. "Es wird noch so weit
kommen, dass wir von Zahnpasta-Tuben erschlagen werden. Dies muss von einem dieser Space-X-Passagieren stammen, die letztes Jahr den Resten eines Wettersatelliten zum Opfer fielen und nicht so glimpflich davon gekommen sind, wie wir. Ok, - wer macht diesmal die EVA und stopft das Loch in der Außenhülle?"
Siegmund hatte sich freiwillig gemeldet und das Loch zügig verschlossen. War ja beileibe nicht das erste mal, dass er so was machte. Für den Umstand allerdings, so nah dran gewesen zu sein, dabei selbst durchlöchert zu werden, wehrte er sich immer noch gegen jedes Routinegefühl. Die meisten Kollegen, taten dies. Bevor er sich wieder nach innen bemühte, gönnte er sich noch
einen Blick auf die große Tonne unter ihrem Spezialshuttle, auf welcher dieses
befestigt war. Er machte sich nichts vor. Das war eine der besonders scheinheiligen Versuchsversionen, um den Ökonomen zu zeigen, dass man auf lange Sicht
kostengünstigere Möglichkeiten anpeilte.
Spezialisiert zum Aufsammeln von bereits bekanntem Kleinzeugs, welches sich mit kalkulierbarer Geschwindigkeit
und Flugrichtung bewegte. Die Wiederverwendung einer der alten Saturn-V-Raketenstufen, die damals zwecks
Beschleunigung zum Mond nicht den Weg des Verglühens zurück in die Erdatmosphäre gegangen
war. Dafür hatte sie jetzt einen Boden am unteren Ende der Röhre-,
eine Art verschließbaren Deckel und einen Antrieb mit Personal bekommen,
welches huckepack auf ihrem Rumpf mit ritt.
Mit 17 Metern Länge, 6-1/2 Metern Durchmesser und von sich aus schon
recht solidem Bau, ganz imposant anzusehen. Doch auch trotz zusätzlichen
Verstärkungen, alles andere als ein sinnvoller fliegender Müllsammler.
Vielmehr ein Gebilde, dem man nicht nur langsam ansehen konnte, dass
es sich kräftig unter Beschuss befunden hatte, sondern funktional
auch genauso unbrauchbar, wie überhaupt ausreichend manövrierfähig für den
ursprünglichen Sinn des Gedankens. Aber als Mülltonne doch so weit zu verwenden,
dass man damit nicht nur Kleinzeug, sondern auch Brocken bis zu 6 Metern
Größe, zwischen den geeigneteren Sammlern und den stationären Endlagern
transportieren konnte. Was sich zugunsten der Einsatzzeiten ohne
Transportunterbrechungen von ersteren, logistisch anscheinend so gut rechnete,
dass man noch zwei der treibenden alten Raketenstufen eingefangen- und für den
gleichen Zweck entsprechend umgebaut hatte. Technisches Know-How in Sachen
kosmischer Müllerfassung- und Entsorgung, bzw. auch einer entsprechenden
Infrastruktur dafür zu entwickeln, braucht nun mal seine Experimente.
Wobei das
Hauptproblem, ja nicht erst seit gestern bekannt war.
Schon vor dem Jahrtausendwechsel, wusste man davon. Der Himmel außerhalb der Erdatmosphäre ist aber größer, als der innerhalb davon. Wie bei den frühen Seefahrern, war es dies Bild der Unendlichkeit einer großen Leere und Weite, in welcher der Schutt im Nichts verschwand, um keinen mehr zu stören. Leider ist der Teufel nicht nur ein Eichhörnchen, bzw. Murphy immer und überall, sondern die Anzahl an Satelliten und deren folgender Weltraumschrott, verzehnfachte sich in den 50 Jahren nach dem Millenium genauso, wie er auch noch heftigen Zuwachs durch Tourismus bekam. Als die erste bemannte Mars-Expedition tatsächlich noch heil durch kam, sank das Thema zwischenzeitlich sogar wieder ganz auf Null. Erst als die zweite, einem ganzen Schauer von Kleinteilen zum Opfer fiel, gab es einen Aufschrei und man reagierte. Besagte Kleinteile, stammten ironischerweise von einem defekten Telekommunikationssatelliten,
den man zerstört hatte, bevor er einen anderen Satelliten zerstören konnte.
Seitdem gab es nicht nur das Projekt; "heavenly waste disposal", kurz HWD, an welchem
sich tatsächlich auch alle Raumfahrtnationen beteiligten, sondern auch
eine Art Zwei-Klassenastronautik. Auf der einen Seite die Forscher und
Wissenschaftler, und auf der anderen die Müllabfuhr, die ersteren mittlerweile sogar versuchte den Anfangsweg wenigstens grob frei zu räumen, bzw. gegebenenfalls auch deren-, wie die eigenen Reste entsorgte. Unter Astronauten gab es da normalerweise keine Probleme, aber doch des Öfteren Unmut darüber, dass erstere immer noch die höhere Gefahrenzulage bekamen.
Als Siegmund im Inneren die Schleuse des Shuttles hinter sich hatte,
und ob der neuen Innenluft den Raumhelm abnehmen konnte, fragte ihn Amelie;
was ihn denn zu dem blöden Grinsen bewegen würde?
"Ach, ich dachte nur gerade an meine Teenagerzeit. Du musst wissen, - ich war schon ziemlich früh begeisterter Amateurastronom. Damals kam ich in meinen Träumen
mal auf die verrückte Idee, dass man die alten Raketenstufen doch zum Teleskop umfunktionieren könnte. Meine Güte, da passt ein satter 250 Zoll Hauptspiegel rein.
Die Brennweite wäre gemessen am Öffnungsverhältnis, zwar ein bisschen mager, aber man könnte ja zwei von den Röhren zusammenstecken. In meiner jugendlichen Unbekümmertheit, hab ich sogar meinen Vater-, der auch schon für eine Raumfahrtbehörde gearbeitet hatte, - gefragt, ob er mir die Röhren vom Himmel holen könne. Dies ist es aber nicht, was mich zum Grinsen bringt, sondern die Reaktion darauf. Nämlich, dass mich alle für einen Spinner hielten. Jetzt kutschiere ich eine ziemlich große Spinnerei, ausgerechnet wegen der größten Spinnerei aller Zeiten, - mit euch in der Gegend herum."
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