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03.05.2013 von eb
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Der Troll im Nebel, (der Geschichte),
..... und auch in jedem selber.
Nicht ganz so ernst zu nehmende Trollforschung.
(C.) DIN-A3 Skizze Blei, Klick macht dick.
Zugegeben, - für einen blogger und gleichzeitigem Liebhaber von Märchen, - stellenweise ganz schön zwiespältig und verwirrend. Trotzdem, - nicht nur für Erstere, - ein wirklich schönes Thema; Trolle. Die haben alleine schon in diesem Metier, ganz schön viele Gesichter und Ausdrucksformen. Da gibt es z.B. den Radau-Troll, den Werbe-Troll, den; "dir fehlt jede Bildung und ich bin überhaupt der Klügste" - Troll, der; "mehr auf meinem blog zu der Weisheit letzter Schluss" - Troll, und natürlich den gemeinen Polit- oder/und Meinungstroll. Und mitunter passiert es ja durchaus auch, dass der Troll in jedem von uns, sich einfach mal kurzfristig nicht bändigen lässt, wenn da mal Ansichten sich überhaupt nicht vertragen lassen. Trolle in blogs über Trolle, regeln sich in der Regel aber selber. Denn nichts, - geht über das Original. Wobei das Originelle daran ist, dass es mit dem Original irgendwie auch hapert.
Für eine bisher erst halbfertige Leinwand mit zart-rotem Kirschhimmel, welche mir für weitere kranke Gedanken aus Herberts näherer Umgebung dienen soll, - brauch ich so was aber unbedingt noch. Schon deshalb, weil der Ideentroll mittlerweile schwer dazu neigt, bei Halbfertigkeit Neues anzufangen. Überhaupt nicht gut. Aber zurück zum Original. Also möglichst einem Troll aus Zeiten, bevor Begriffe wie Netzkultur und Astroturfing eine Rolle spielten. Was aber auch überhaupt nicht einfach ist. Denn wie, - sieht der perfekte Troll aus? Während Hexen, Zauberer, Könige, Prinzessinnen und Hofstaat, relativ fixen Normierungen in Sachen Kleidung, Handwerkszeug und Aussehen unterliegen, bestechen Trolle durch eine
ausgesprochen große Vielseitigkeit. Da kann man noch so viele Beschreibungen, blogs, Bilder, Märchenbücher, Sagen, Gemälde, Filme oder sonstige Darbietungen durchforsten. Die sehen irgendwie immer anders aus.
Da lob ich mir doch den Kobold.
Der bleibt als Hausgeist wenigstens im Haus. Aber noch besser, - das Erdmännchen. Mitunter auch Wichtel- oder Alraunmännchen genannt. Da gibt es zwar durchaus Möglichkeiten für Verwechselungen auch im regionalen
Kontext,
- doch Erdmännchen in Märchen und Sagen, folgen i.d.R. einer doch recht kontinuierlich nichtssagenden Beschreibung. Sie bestechen durch einheitlich kleinen Wuchs, mit oder ohne Bartwuchs, mit oder ohne Kapuze, und oft durch eine Beleuchtungseinrichtung zum Erhellen finsterer Erdreiche. Das war's aber auch schon. Also jede Menge Stoff für eigene Phantasien, - und immer noch Neuland. Illustrationen, wie die hier aus einem Buch von Wilhelm Herchenbach, sind eher äußerst selten. Und an möglichen Spezifikationen fiele mir höchstens ein, dass das Erdmännchen aus den Sagen der schwäbischen Alb, im Vergleich zum dem der Gebrüder Grimm nicht fliegen kann.
Ganz anders, - sieht dies beim Troll aus. Was nicht heißen soll, dass der jetzt fliegen kann. Aber an den, - zugunsten kindlicher und erwachsener Phantasien, ähnlich rudimentär gelagerten Beschreibungen mit Wörtern wie z.B. plump, unheimlich und übernatürlich, haben sich einfach schon jede Menge
Illustratoren,
Bildhauer oder Filmemacher heran gewagt. Wobei alleine schon der Troll aus
Harry Potter,
eindeutig schwerwiegende anatomische Unterschiede zu denen aus dem
Herrn der Ringe aufweist. Trotzdem ist das dortige regionale Spektrum, bereits komplett in Berg-, Höhlen-, Schnee-, Hügel-, und sonstige Trollarten aufgeteilt.
Von noch moderneren Versionen, will ich erst gar nicht reden. Dies wäre fast schon Mythen-schändend.
Das Problem dabei ist, dass man bei solch reichhaltig existierenden Angeboten, bei Eigenkreationen niemals sicher sein kann, dass man nicht unbewusst bereits fertige Erinnerungen an irgendwelche vorherigen Sichtungen verarbeitet. Und eventuell sogar einen Stil kopiert, den ein anderer sein eigen nennt.
Sinnigerweise, werden Trolle auch mit allem möglichen gekreuzt. Ob nun mit Erdmännchen, Hexen, Kobolden, Zwergen, Orks, Oger oder Nikoläusen. Und bedauerlicherweise, wird zudem der gemeine Troll meist recht negativ dargestellt. Während meiner, zumindest sein Gemüt betreffend, - eher das Gegenteil sein soll. Positive Ausnahmen, - bestimmen natürlich auch hier die Regel. Aber ganz so liebenswert, soll's jetzt auch nicht sein. Ein wenig gruselig, darf er schon aussehen. So ein Troll, ist ja kein Weihnachtsmann.
Zudem, muss ich mich damit schließlich auch selber identifizieren können. Man hat ja auch einen eigenen Geschmack. Was sicher ganz bestimmt nicht in Selbstportraits enden sollte. Naturgemäß ist bei diesem Thema zwar wenig Spielraum für übersteigerten Narzissmus, - trotzdem kann so was nur in die Hose gehen. Unsereiner besticht zudem nun mal einfach nicht durch die Figur eines Sumo-Ringers. Und dürre Trolle, sehen einfach aus wie Gollum. Passt einfach nicht. Und mich solange an den Kühlschrank zu trollen, bis das passt, passt mir auch nicht. Nein, - was ich meine, ist eine gewisse entfernte analoge Annäherung ans eigene Ich. Nicht ganz so krass, wie die üblichen bösen Zungen davon sprechen, dass sich Hund und Hundehalter irgendwie immer ähnlich sehen, - aber doch mit einem leichten Hauch in der entsprechenden Richtung. Ein paar Lebensjahre drauf hauen und geometrisch überfüttern, kann man das ja immer noch. Und ja, - nach gut einem halb vollen Papierkorb mit Entwürfen, komme ich langsam dem Troll in mir doch näher. Und das Schöne, - zur Not geht das als Kobold genauso durch, wie als Zwerg, Riese oder Erdmännchen. Mal sehen, was man noch daraus machen kann. Kämmen, - wird eher nicht dazu gehören.
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