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18.05.2014 von eb
, - Artikel
Vom perfekten Ohrensausen und veredelten Bananen.
Realtime-nonsense ? Ein kleines Experiment, mit der klar vernebelten Aussage des Überzeugungstäters.
(C.) DIN-A3 Acryl. Klick macht schööön.
Der beste Weg, dem Verdacht der Veredelung zu entkommen, ist die Veredelung der Schrägheit. Zumindest kann man dann sicher sein, nicht im muffigen Bunker des edlen Geschmacks anderer zu enden.
Ich liebe diese alten Weisheiten, aus dem Pool einer ehemals, als; "Neunte" der Künste aller Künste verquirlten Schrägheiten, zwischen Bildung und Verbildung kategorisierbarer Weihrauchkanonen. Leider Gottes, verlassen auch diesbezüglich, allzu gerne kreativ ambitionierte Anhänger des feinen Gefühls fürs Edle in der Kunst, mittlerweile die gerne vergessenen Pfade ehemals erhobener Stinkefinger. Nun sieht sich unsereiner ja nicht mal eindeutig fassbar diesem Genre zugehörig-, geschweige denn überhaupt als der/die/das XXXXX-Künstler, wenn überhaupt "Künstler" zum Festnageln monetär oder kalkulierbarem Kunst-"ist" oder Kunst-"muss" - Gebahrems. Dass sich so mancher Comickünstler, natürlich auch gerne mit dem preis-kalkulativen Nimbus, von so etwas wie einer Erhabenheit der Kunst, sein Tuschefässchen verblümen möchte, - ist mir natürlich trotzdem verständlich. Und dass sie das gleiche Recht auf Förderung haben, wie alle anderen, sollte eigentlich außer Frage stehen. Die Frage ist nur, - wer bleibt dann neben ein paar wenigen Satirikern oder Nachfahren illustrer Undergroundszenen, noch an wackeren Marodeuren im Zuchtgarten der eitlen Kunstklischees übrig? Manches, riecht für mich leider schwer nach; "Bitte, bitte, - wir wollen auch in den erlauchten Club der akamedisierten Kategorien für's definierbare Räucherwerk aufgenommen werden." So was wie ein Comicprofessor, wäre jedenfalls der perfekte Verrat, an jahrzehntelange Bemühungen heldenhafter Schmierfinken, wieder dem Establishment klischeeisierender Vollblutbewerter. In der Regel, zeigt das heutige akademisierte Schema, - nämlich auch kein anderes Verhalten, als diese fragend zweifelnden Augen von Kennern künstlerischer Traditionen in regionalen Räumen, die so tun, als würden sie auf Kunstförderung machen, - indem das an der Umgebung orientierte Gefühl, für das was ankommt, dann so was wie Kunstkenntnis mimt. Und man sollte nicht verhehlen, dass sich auch die; "graphic-novel", bei aller Sympathie dafür, doch schwer in Richtung industrialisiertem Verlagswesen entwickelt. Letztendlich immer der Punkt, wo sich so was wie ein möglicher Künstler, zwischen einer Kunstseele, oder möglicher Kunstkarriere mit Dauerhofknicks im Trachtenkostüm anderer entscheiden kann. Aber wahrscheinlich sieht dies unsereiner ein wenig zu verbissen. Doch ich denke mit Wehmut an Leute zurück, denen es gerade beim Comic, - nicht um Akzeptanz nach Klischee ging.
Von den schrägen, ...
Bezüglich des obig, ganz unverkünstelt "Buntem", muss ich mich entschuldigen. Die Zeit ist gerade knapp gesät, also hat man mal wieder was
Älteres neu vertont, bzw. vielleicht annähernd passend zum Thema neu missbraucht. Und nein, - bezüglich des Alten, ist unsereiner kein Euro(pa) - Skeptiker. Sondern lediglich ein; "Mach ne Währung für alle, übergib die den Profitgeiern, und dann hast du'n Europa" - Skeptiker. Auch dieser kleine Wink mit dem Zaunpfahl, nur als nebliger Erklärungsversuch, warum unsereiner mit ober-begrifflich fixierbaren- und überhaupt Klischees auf Kriegsfuß steht. Und letztendlich, lag da auch einfach mal wieder so eine Kunstbanane, - mit dem Aufkleber; "Kunst muss schön sein", und sogar in Kombination mit dem sogenannten "guten Geschmack" in der Gegend herum. Auf den Schalen solchem Obstes, rutscht unsereiner irgendwie immer aus. Und bekommt dann so ein Sausen im Hinterkopf, verlässt temporär das hiesige Universum, und die Tastatur schreibt von selber. Muss jetzt keiner groß verstehen. Und auch nicht ernst nehmen. Ziemlich altes Problem. Fast hatte ich schon befürchtet, ich wäre es los-, und darüber anständig (alt) geworden. Unsereiner mag ja Kunst sehr, und weiß durchaus auch Schönes darunter zu schätzen. Aber so Sprüche klingen immer nach; "Ein Auto hat blau zu sein", und Natur, wie auch Kunst, ein klitzekleines individuelles Universum, in welchem moderate Zierfisch-Temperaturen, und auch ansonsten, nur Lebensbedingungen für gut situierte Schöngeister zu herrschen haben. Möglicherweise, ist das mit den; "schönen Künsten", - ja auch falsch verstanden worden. Aber wir müssen zugeben, dass solche Begrifflichkeiten, für den Kunst-beflissenen mit ausschließlichem Kunstverständnis seines eigenen Bauch-, und wahrscheinlich auch schwerem Gefühles für Dinge, die man verkaufen kann, auch schwer miss-interpretierbar sind. Besonders dort, wo sich so was wie Kunst darauf beschränkt, als ästhetisierendes Beiwerk, zum auch sonstig designtem Möbelwerk zu dienen. Hab ich ja nicht mal was dagegen.
Aber was mich stets aufs Neue irritiert, ist diese ständig überreizte Formel vom guten Geschmack. Dies ist eindeutig, nicht mehr wie eine Art primitive Niveauisierung über ein Veredelungsgefühl, im Verbund mit Ästhetik und/oder Schönheit. Was ebenfalls nicht heißen soll, dass es unsereiner nicht versteht. Jeder hat den besten Geschmack überhaupt. Ich sowieso. Ganz besonders, was den "schlechten" betrifft. Dass jeder schöne Dinge mag, sehe ich auch tagtäglich selber im Spiegel. Ist also kein Problem. Und Eitelkeit ist ja nun wirklich nichts schönes. Was trifft jetzt also den besseren oder schlechteren Geschmack? Dies Bild im Spiegel, oder die Eitelkeit die sich reflektiert? Dass man auch hässliche Dinge mögen kann, sehe ich übrigens ebenfalls tagtäglich selber im Spiegel. Besonders morgens. Aber wer ist unsereiner, dass er sich glatt noch selbst ernst nehmen- und das nicht fröhlich böse sehen würde? Böse, - ist natürlich immer hässlich. Und schön, - natürlich gut. Wussten wir schon seit den ersten gehörten Märchen über wunderschöne und herzensgute Prinzen und Prinzessinnen, die sich gegen böse hässliche Widersacher behaupten mussten. Licht = schön = gut = edel kontra Dunkelheit = hässlich = böse = unedel. So was hängt drin. Und so richtig frei, ist davon auch niemand. Selbst so mancher Aufklärer über die Aufklärung, hat sich darüber schon selbst betrogen, - im Wunsche nach heller lichter Erkenntnis, - unter dem Wohlfühlaroma des Edlen. Dass sich im glitzernden Licht, quantitativ erschreckend oft der Reichtum, auch mit seiner Skrupellosigkeit gegenüber der Düsternis der Armut versteckt, scheint dagegen einer merkwürdigen Geschmacksneutralität zu unterliegen. Aber dies geht im üblichen Gedudel ums Edle und Schöne, insbesondere auch bei schwer von Empathie schwärmenden Kunstseelen, - schnell mal unter.
... zu den schönen Künsten, ...
Eine der wohl merkwürdigsten Auswüchse verklärter Aufklärung, wäre vielleicht tatsächlich der Begriff der; "schönen Künste". Im Deutschen, wird dabei allgemein zwischen bildender Kunst (Malerei, Grafik, Bildhauerei, Architektur, ...), Musik/Gesang, Literatur (Epik, Dramatik, Lyrik, ...), und der darstellenden Kunst (Theater, Tanz, Film ...)
unterschieden. Egal, - jedenfalls hat angesichts solcher altertümlicher Klassifizierungen, das; "bildend", genauso seine Mucken, wie das; "schön".
Man muss sich dabei nicht mal fragen, ob jetzt tatsächlich so manches Theaterstück, mancher Film-, manches Buch-, mancher Liedermacher, weniger bildend sein soll, als so mancher alter Ölschinken, - manche Werbegrafik, Skulptur oder Gebäude. Ein Fußballstadion vielleicht? Oder aber, - Roy Lichtenstein und Andy Wahrhol gegen Shakespeare? Wow, - dies ist mutig. Aber ist es bildend?
Und was Schönheit betrifft? Ihr wollt meine Meinung hören? Ich finde Bombasto-Wagner überhaupt nicht schön. Deutschtümelnde Hofschranzen mit Sinn fürs Gewaltige finden so was vielleicht schön. Aber warum nennen sie es dann nicht; "gewaltige Kunst"? Und ich verstehe durchaus, dass die meinen Sinn fürs zarte Frühlingshafte bei Vivaldis; "zarter Kunst", - ein wenig fade finden. Wahrscheinlich auch zu profan fürs Voll-tönende. Möglicherweise, - könnte man mit Marylin Manson einen Kompromiss wagen? Auch nicht? Wahrscheinlich kulturell nicht veredelt genug. Und schön, ist der jetzt ja nun auch nicht wirklich. Ok, - zugegeben, ich bin ein wenig respektlos. Aber findet etwa jemand Carravagio schön? Bildend, - möglicherweise noch für Leute mit Kopf, - aber schön? Anderes
wiederum, - vielleicht durchaus? Oder Vasari? Aua, - gut, - die Kunst des Kastrierens, gehört eindeutig zu den "düsteren" Künsten. ... Lord Byrons Sinn fürs Romantische, finde ich übrigens auch bedenklich. Paaah, - der Mann war ein grober Klotz, der immerhin mit schönen Worten spielen konnte, - zugegeben. Das Prinzip der Schönheit, war aber der Job von John Keats. Der hat dafür gar nichts anderes mehr im Kopf gehabt. Percy Shelley hat einen unglaublichen Sinn für schöne Sprache gehabt, - aber hat er damit das Schöne beschrieben? Was soll dies also bedeuten, - das mit den; "schönen" Künsten? So eine Art veredelter Weihrauch? "Perfekt = Gut = Schön?" Ohne den, hätte Beuys' möglicherweise weniger praktische Schwierigkeiten gehabt. Und so manch anderer, vielleicht weniger mit seinem Gefühl für's Edle in der Kunst. Welches der wohl am ehesten abgelehnt hatte. Jeder ist ein Künstler, - und jeder ist der beste, schönste, tollste davon? Ist es dies? Dann hat sich nicht viel geändert. Zudem sehe ich bei dem Spruch eine kleine Fehlentwicklung. Bei dem; "Jeder ist ein Künstler", war nicht damit gemeint, dass jeder Künstler, sich außerhalb seiner eigenen Kunst, - nicht auch für Kunst interessieren
könnte/bräuchte/sollte. Möglicherweise, war dies jetzt unfair, - aber es fällt mir doch stellenweise schwer auf.
Wusstet ihr übrigens, dass Beuys' sich schwer mit Humanismus und Sozialphilosophie auseinander gesetzt hatte? Hat man vergessen. Was soll's. Interessiert keinen mehr. Aber der Spruch ist praktisch, - gelle? Und Hauptsache, man macht oder vertickt; "schöne Kunst". And the Show must go on. Sagen wir einfach, da hängen mir zu viele Christbaumkugeln mit Sinn für Puderzucker und Goldstaub, anstatt auch mal fürs Gesunde beim Knoblauch herum. Und mehr wie die Christbäume in der Aussage, ist da auch nicht hängen geblieben. Wenn dies die ganze bildende Wirkung der bildenden Kunst war, - dann danke. Und wenn es die ganze schöne Wirkung der schönen Künste war, - ebenfalls.
... und zurück.
Vielleicht könnten wir zu den schönen und/oder bildenden Künsten, noch eine Kategorie der wirren oder schrägen Künste hinzufügen? Mir selber, wäre es ziemlich egal, ob man die jetzt unter den schönen und/oder bildenden Künsten einsortieren würde, oder die schönen und/oder bildenden Künste, unter die wirren und schrägen. Wie bereits schon angedeutet, - dies mit der Veredelung, - ist so eine Sache. Mitunter sehe ich zwischen Weihrauch und Nebel, nicht unbedingt große Unterschiede. Zumindest, kann man letzteren genauso veredeln.
Aber wahrscheinlich nicht so gut verkaufen. Was ich hier geschrieben habe, - fragt man mich? Ganz einfach. Den gleichen wirren Unsinn, den ich oftmals selber höre. Ich hab lediglich kein goldenes und silbernes Lametta mehr für den Tannenbaum gehabt, - und stattdessen Zwiebelringe verwendet. Sieht natürlich nicht so edel aus, und riecht auch ein wenig streng. Aber auch getrocknet, kann man damit wenigstens sicher sein, über die Jahre hinweg, nicht den Baum unter dem ganzen Schmuck zusammenbrechen zu sehen. Aber wie bereits geschrieben, man "muss" das hier ja nicht ernst nehmen. Doch darf ich mir die Frage gönnen, ob ich das "bildende" in den "schönen" Künsten ernst nehmen "muss", wenn sich das; "muss", noch nicht mal bei einem Großteil der Kunst-beflissenen, - zum; "kann", - weiter entwickeln konnte? Möglicherweise, "kann", hier vielleicht auch das eine oder andere akademisierte Kunstfachwerkhaus, den Weihrauch mal Weihrauch sein lassen, - und mal wieder ein wenig vermittelnder, an so etwas wie Kunstkommunikation arbeiten? Ist ja nur so'ne Idee.
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