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18.05.2015 von eb , - Artikel

Das Universum ist eine verstörend erwachsene Banane.

Pädagogisch nicht wertvolles Betthupferl für die letzten noch ehrlich gebliebenen Comicseelen
Mäuse-melkender Regenwurmgeweihköche und Luftballonaquarianer.

bild Sooo, - liebe Kinder ...

... deckt euch warm zu ...
... und ich erzähle euch die Geschichte, ...
- warum die Welt der Erwachsenen so seltsam ist.

...

Dass die Sterne das himmlische Licht aus dem Paradies sind, welches durch die kleinen Löcher schimmert, die der liebe Gott mit der Stecknadel ins Himmelszelt gestochen hat, weiß ja hoffentlich jeder von euch. Und das es eben nicht so ist, weiß auch jeder von euch. Und das die Sonne, eigentlich das Lagerfeuer zum fröhlichen Brutzeln des Eintopfs zur Verköstigung des Paradieses ist, wird ja wohl auch bekannt sein. Mit dem doch beträchtlich näher liegendem Mond, verhält es sich dagegen ganz anders. Der Sichelmond zum Beispiel, ist entgegen anderen Behauptungen, alles andere als eine Banane, sondern der ganze Mond aus edlem Käse, - und dient den gen Himmel strebenden Seelen auf ihrem weiten Weg als Reiseproviant und Vesperpause. Dies erklärt auch den zu- und abnehmenden Mond. Bei abnehmendem, sind viele Seelen unterwegs. Bei zunehmendem, müssen sie eben warten, bis aus der Milchstraße wieder ausreichend Nachschub geliefert wurde. Vollmond, ist aufgrund der Fertigstellung eines neuen Laibs Käse, - quasi der Startschuss zum nächsten Run aufs Paradies. Was natürlich nur die Seelen betrifft, die es zum ewigen Hosianna-Singen nach oben zieht. Und um dabei nicht zu verhungern, - sich am Mond eben eine Stärkungspause gönnen müssen. Die andere Richtung, also die zum finsteren Erdinneren hin, wo der noch finsterere Teufel sein Fegefeuer fürs Schnapsbrennen am glimmen hält, bedarf keinerlei zusätzlicher Reiseproviantierung. Dafür muss man auch weder warten, noch große Reisen auf sich nehmen, - es tut sich ein Loch auf, - und den Rest erledigen mannigfaltige Sogwirkungen zur Versorgung großer Destillen und Heizvorrichtungen mit Luft. Seelen, welche den Löchern ausweichen, weil sie eigentlich nach oben wollten aber aus welchen Gründen auch immer nach unten müssen, bekommen in der Regel Motivationshilfe durch eine Vielzahl historisch gewachsener Figuren aus Unterwelt oder Kirche, die man ja genauso wenig unbedingt so ernst nehmen muss, wie vieles andere, was die Erwachsenen so tun oder erzählen.

Jetzt ist es aber so, dass anscheinend ungefähr vor 140 Vollkäsemonden es mal passierte, dass in der Milchstraße die Milch sauer wurde. Pasteurisierung, ist da nun mal einfach wirklich schwierig. Auf der anderen Seite, muss man sich dies jetzt aber auch nicht wie Milch nach einem Gewitter oder als aufgeblähter Tetra-Pack im Kühlschrank vorstellen. Also wie das Zeug, was mit Sicherheit direkt wieder ausgespuckt wird wenn es mal länger steht und man sich morgens im Tran vergriffen hat. Eher, - wie heftig vergorene Stutenmilch, die dadurch auch alkoholisch wird. Man kennt ähnliches unter Namen wie z.B. Kumys, Airag oder Kefir. Durchaus noch angenehm im Geschmack, nur mit dem Unterschied, dass beim himmlischen Produkt, der Alkoholgehalt wahrhaft galaktische Ausmaße erreichte. Was für lebende Menschen natürlich vollkommen unbedeutsam war, denn wie wir wissen, ist Milchstraßenmilch genauso wie alles sonstig Märchenhafte, fürs übliche erwachsene phantasielose Menschenhirn weder bemerk- noch erfassbar und deshalb auch vermeintlich frei von jeglicher Wirkung. Die reisenden menschlichen Seelen dagegen, brachte es genauso durcheinander, wie die gesamte Himmelslogistik. Hier war im wahrsten Sinne des Wortes Chaos angesagt. Volldelirium auf allen Kanälen zwischen Geisterorgie, Laserschlachten zwischen Engeln mit gepulsten Seelenlichtern und zotigen Seemannsliedern statt Hosianna. Der Mond, wechselte dabei kräftig sein Aussehen. Mal hatte er den Charme eines eingetrockneten Käsefondues, - mal warf er nach fröhlicher Aufheizung durch ganz besondere Stimmungskanonen, - heftig Blasen. Was hinterm Himmelszelt-, also im Paradies vor sich ging, entzog sich leider jeder möglichen Beobachtung und sollte zugunsten der Empfindsamkeit von Gläubigen, auch nur sehr vorsichtig spekuliert werden. Und wer vom Himmel redet, sollte auch die Hölle nicht vergessen, - denn bei sturz-betrunkenen himmlischen Milchlieferanten, kann man noch froh sein, wenn sie nicht mehr als die Hälfte von dem Zeug auf die Erde verschütteten.

Dies, - hätte eigentlich die Zeit des Teufels sein können. Sollte man meinen, - doch weit gefehlt. Zwar sickerte die himmlische Milchflut mit integrierter Alkoholvergiftung nicht bis zu ihm durch, was ihm aber kaum gekümmert hätte, denn schließlich hat er sein eigenes und fürwahr nicht weniger gutes Stöffle und ist das auch einfach gewohnt, - aber dafür segelten ununterbrochen und vollkommen unangemeldet wie die Geisterfahrer, - Seelen zu ihm runter. Niemand kann schließlich vom Teufel verlangen, dass er bei jedem himmlischen Spektakel seine Versorgungsschächte dicht macht, nur weil da Volltrunkene nicht aufpassen wo sie hin-, rauf oder runter schweben. Und es ist schon bei Nüchternen schwer genug, die ganzen Gut- und Bösemenschen in Seelenform irgendwie auseinander zuhalten, aber im Suff, sind die erst gar nicht vernehmungsfähig. Wer glaubt, dass das keine Rolle spielen würde, sollte einer 90ig-Jährigen Jungfer mal die Beichte nach ner Pulle Jack Daniels abnehmen. Oh-ha. Nachher wäre da noch ein katholischer Priester kurz vor der Heiligsprechung drunter gewesen, der sich im nicht zurechnungsfähigen Zustand plötzlich was auf seine lebenslang unterdrückten schmutzigen Phantasien einbildete. Wer mit so Leuten eine vernünftige Schnapsbrennerei am Laufen halten will, kann sich auch gleich das Kruzifix geben. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sicherheitshalber auch auf seinen Seelenanteil zu verzichten, und alles was zur Zeit so unten ankam, erst mal wieder von seinen Dämonen zurück auf die Oberfläche transportieren zu lassen. Die stehen glücklicherweise genauso wenig auf gesunde Milch wie er, sonst hätten die, wenn sie schon mal ans Freie durften, sich dort im Suff so richtig unter den Lebenden gehen lassen, - und wer hätte dafür mal wieder die Verantwortung übernehmen müssen? Richtig,- er. Alles nicht so einfach, - in der Hölle.

Auf der irdischen Oberfläche der geistigen Gleichgültigkeit abgestorbener Hirne, wie auch im Himmel, war dagegen keiner mehr der verzichten oder gar noch aufpassen konnte, ob die Richtung stimmt. Von den himmlischen Bruchpiloten, die im Delirium wieder auf der Erde notlanden mussten, mal ganz abgesehen, glaubten auf der Erde natürlich eh schon immer alle, dass sie zu den Guten gehören und peilen auch direkt nach dem Ableben die Reise ins Paradies mit Zwischenstopp beim Mond ein. Was uns natürlich wieder zu der Frage bringt, wie man denn so an den Pforten des Paradieses, mit einem möglicherweise recht Vatertags- oder Fußballspiel-ähnlichem Ansturm zielorientierter Säuferseelen umgegangen sein könnte. Die einzige uns bekannte Information über dieses Gefilde ist ja lediglich, dass Petrus dort als Türsteher mit Vollprokura arbeitet. Damit, hat sich's aber auch schon und wir können weder etwas über die Auswirkungen himmlischer Alkoholika auf Petrus oder sonstig paradiesisches Personal aussagen, noch haben wir irgendwelche Erlebnisberichte von möglicherweise zurück geschickten Seelen zur Verfügung. Da existiert nicht mal eine Studie der Bertelsmann-Stiftung darüber, obwohl die eigentlich so gut wie jeden Stuss monitoren, selbst den noch, den sie selber verbrochen haben, um die Welt als neoliberales Himmelsreich für Verkäuferseelen erklären zu können. Das ist so was ähnliches wie die Geschichte mit der Schnapsbrennerei des Teufels, aber die eben als Paradies erklärt. Geht durchaus auch, denn auch die Sterne der Kinder, erklären ja schon länger nach den Märchenerzählern nicht mehr die Astronomen, sondern die Ökonomen. Jedenfalls können wir bezüglich des Paradieses nur spekulieren oder hoffen, dass da oben keiner Schaden genommen hat....

... und bleiben deshalb auch auf dem Teppich, - ääähhh, der Erde. Und dort, ausnahmsweise mal unter den Lebenden. Die gibt es ja immer noch, - was man nicht vergessen sollte. Obwohl, - jetzt wird's wirklich wirr. Denn irgendwie, muss dieser himmlische Suff die Grenzen zwischen Lebenden und Totenreich aufgerissen haben, - ohne das es den Lebenden aufgefallen ist. Dass sie, wie anfangs erwähnt phantasielos sind, - ist eine Geschichte, aber eben auch nur eine Geschichte der Erwachsenen. Kinder, haben da keine Probleme mit. Und Kinder sind mittlerweile anscheinend auch nur noch die Einzigen, die trotz der auffälligen Hirnrisse ihrer Eltern zwischen Diesseits und Jenseits, immer noch irgendwie genauso zwischen ehrlichem Unsinn und Schwachsinn unterscheiden können, wie zwischen Menschen und Kapital. Irgendjemand oder irgendwas, und das können der Wirrnis entsprechend, nur die notgelandeten oder vom Teufel zurück gebrachten Geister toter und zudem vollkommen betrunkener christlicher Händlerseelen gewesen sein, müssen sich in die Körper noch lebender erwachsener Menschen eingenistet haben, und schlafen da jetzt ihren kapitalen Totenrausch bis zum endgültigen Ableben aus, während ihre Wirtskörper, den Kindern immer noch was von Vernunft erzählen. Das erkennt man an so schrägen Sätzen wie z.B. "Kinder sind das Kapital der Zukunft", - statt, "Kinder sind "die" Zukunft der Menschen überhaupt".

Auch an den Türen der erwachsenen Menschen, also denen, wo sie dahinter sich über ihre Arbeiten einigen oder nicht einigen, steht nicht mehr Arbeit oder wenigstens Personal drauf, sondern "human resources", also menschliche Ressourcen. Dies ist so eine Art Steigerung vom menschlichen Kapital für Erwachsene, - vergleichbar vielleicht mit einer Erzgrube. Die Grube ist das Kapital der Zukunft, und das Erz was man aus dem Boden reißt und zu Kohle verarbeitet, ist die Ressource zum momentanem Verbrauch. In jedem Fall, spricht man dann von "Sachen", - also totes Zeugs, was man für die Lebenden, also die Menschen verwerten kann. Bei Tieren, die ja auch leben, aber ebenfalls als Sache gelten, war das natürlich schon immer ziemlich schwierig. So ein Wiener Schnitzel ist eine feine "Sache", aber wer würde schon seinen Hamster oder Meerschweinchen in die Pfanne hauen? Naja, über die Widersprüche von Tierfreunden die ihre Hunde mit Steaks füttern, kann man sich gesondert unterhalten, aber das bringt alles nichts, wenn nicht mal den Menschen unter sich mehr klar ist, was ein Mensch und eine Sache ist. Denn das Irre an diesen ideologischen Mondfahrern ist, dass sie einfach keine Grenzen kennen. Vor diesem Himmelsspektakel, war jedenfalls eigentlich noch ziemlich klar, was eine Sache ist, - und was ein Mensch ist. Danach, - überhaupt nicht mehr, - und die Welt der Menschen wurde ganz besonders seltsam. Ich will jetzt nicht so weit gehen und von Halb-Zombies sprechen, denn eine Auffälligkeit aller Versachlicher ist einfach, dass sie immer irgendein abstraktes Wort für ganz normale Menschen finden werden, an denen sie dann damit vorbeireden können. Und mehr als selbstverständlich, gibt es tausend Möglichkeiten Kindern eine Welt sinnvoller zu erklären, als mit Märchen. Doch wenn schon die Erwachsenen nicht mehr trennen können, kann man auch den Kindern gleich erklären, dass sie ihre eigenen Eltern verklagen sollen, die es tatsächlich fertig bringen, ihre eigenen Kinder zu entmenschlichen und zum schnöden Kapital zu erklären und das auch noch für vernünftig zu halten.

Also deckt euch warm zu, - liebe Kinder, - es wird seltsam kühl werden. Aber wenn ihr den Mond seht, - bewahrt euch eure Träume. Der Mondkäse wird auch nicht knapp werden, ganz bestimmt nicht für die Erwachsenen, aber er wird schon länger nicht mehr von denen gemacht, die ihn auch zum Lachen bringen könnten. Und auch die Märchen, werden seltsam bitter schmecken. Im Zweifelsfalle, also wenn eure Eltern mal wieder ganz besonders unvernünftig vernünftig sind, könnt ihr ihnen ja auch ein wenig helfen und sie darauf hin weisen, dass ihr nun mal kein Kapital oder eine Ressource, - sondern richtige Menschen seid. Vielleicht kriegen die das dann ja sogar glatt noch selber wieder hin.


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