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08.04.2013 von eb , - Allerlei Textliches

Die unverändert unbehandelte Aufarbeitung.

Ein Stimmungsbild aus'm Dorf mit übrig bleibenden Fragen.

Die erstaunliche Hartnäckigkeit und noch erstaunlichere Gleichförmigkeit dieser stabilen Wetterlage für gepflegten Trübsinn, scheint ja nun etwas in Bewegung zu geraten. Zumindest sah man kurz ein leuchtendes Objekt am Himmel, welches noch nicht ganz in Vergessenheit geraten ist, - aber auch genauso schnell wieder im Regen verschwand. Nach weit über einer Woche mit exakt 5 Grad, ultimativer Windstille und dauergrauem Himmel, fiel es doch etwas schwer, der Annahme zu widerstehen, dass hiesiger Ort, aus welchen Gründen auch immer, - vielleicht klammheimlich auf das Holodeck eines Raumschiffes gebeamt wurde, - welches sich ohne Kenntnis seiner Insassen, nun auf dem Weg ins Nirgendwo befindet. Als Sinnbild für Europa, bzw. Deutschland, taugt dies wahrscheinlich überhaupt nicht. Es sein denn, man besitzt den Zynismus von stabiler Krisenlage zu sprechen. Was aber nun auch nicht bedeuten muss, dass es solche Zyniker nicht tatsächlich, und im Besonderen innerhalb national-deuropäischer Interessenlagen und Bierlaunen genauso gibt, wie endlos altkluge Ökonomen, die von der Alternativlosigkeit bundesdeutscher Austeritätspolitik sprechen. Solche mehr laute, denn wortgewaltige Humpenschwenker, die nicht nur am Tresen damit glänzen, die ökonomische Richtigkeit nationalem Vormachtstrebens gut zu heißen, finden dann in der Regel auch einige eifrig nickende Zuhörer, welche mit Vehemenz und stolz geschwellter Brust, dann den umliegenden, - in ihrem Sinne; europäischen Versagern, - dieses; "Wir wollen unser Geld zurück", - zu prosten. Und das alles, ganz unabhängig vom Wetter.

Auch wenn ich mich mal wieder ganz unbunt, der pausbäckigen Selbstzufriedenheit solcher Überzeugungstäter widmen möchte, - sollte man fairerweise, bei solchen Stimmungsbildern auf keinen Fall einen Anteil an Gegensprechern unerwähnt lassen, wie ebenfalls verzweifelt mit den Augen rollende, bzw. vehement mit dem Kopf schüttelnde Menschen, - und einem größeren Teil, welcher sich des unbeteiligten Schweigens hin gibt. "Die Deutschen zwischen Verfolgungs- und Größenwahn", titelt Wolfgang Lieb in den NDS, und bringt wunderbar das selbstherrliche mediale Deuropa-Gefühl der Insassen eines nationalen Schuhkartons auf den Punkt, die nie gelernt haben, in Europa mehr zu sehen, als ein selbst innerhalb des Schuhkartons, lediglich ökonomisches Jagdrevier.

"Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn werden im Innern und nach außen", sagte Willy Brandt in seiner Regierungserklärung im Jahre 1969.

Gute Nachbarn sind nur, die sich dem deutschen Modell unterordnen, - heißt es heute.


Peter Nowak, schreibt in einem ebenfalls lesenswerten, aber ob einer gewissen Eindimensionalität von mir zumindest mit Vorsicht genossenem Artikel bei Telepolis, in diesem Zusammenhang vom Sozialchauvinismus. Den er meines Erachtens nach, - leider auch ein wenig zu sehr wie eine Art unabänderlicher Konstante aussehen lässt. Ein Blick auf seinen blog in Richtung älterer Artikel, berichtigt diesen Eindruck. Schreibt aber auch dort, irritierenderweise von der in linken Debatten unbekannten Begrifflichkeit von etwas, was zum selben Zeitpunkt, in diesen Debatten bereits schon längst unter Sozialdarwinismus gehandelt wurde, den man medial genauso treiben wie bekämpfen kann. Die Benutzung beider Begriffe lediglich innerhalb von Kritik, taugt aber unverändert als gutes Beispiel dafür, wo im Besonderen bundesdeutsche Soziologie und deren Abhängigkeiten zu verorten ist. Nach gut einem Jahrzehnt ununterbrochener entsprechender Studien z.b. aus dem Hause Bertelsmann, - sollte die Nichterwähnung, bzw. das Übersehen davon, eigentlich jeden verwundern. Oder vielleicht gerade deshalb ganz besonders nicht?

Denn wie es schon Steffen Roski erwähnte, sind Neoliberalismus und Neonationalismus keineswegs Faktoren die sich ausschließen. Die Auswirkungen des Dauergedröhns jahrelanger und von Arbeitgeberverbänden geschlagener medialer Riesenglocken mit Kampagnen wie; "Du bist Deutschland", (statt vielleicht einem; "du bist Europa"), kann man nicht einfach ignorieren. Oder übersehen? Wobei noch zusätzlich erwähnt werden sollte, dass mit, - und durchaus aufbauend auf besagtem Sozialchauvinismus, es nicht nur mittels eines ebenfalls medial forcierten und recht eindeutigen Bereitschaftswillens zur inländischen Selektion und Denunziation gab, der mit Bild, RTL und Co. die gleichen Bösartigkeitsgelüste der Noch- oder Möglicherweise-Gewinner befeuerte, die jetzt am Tresen nach gleichem Schema, europäisch-ökonomische Währungs-Evolution betreiben, - sondern auch die ideologische Überproduktion einer nicht nur marktorientierten Wettkampfs- und Profitmentalität. Erst wenn man diese Faktoren abzieht, hätte man eigentlich einen Sozialchauvinismus, den man auch in Deutschland, annähernd mit dem Äquivalent anderer Nationen vergleichen könnte. Ich bin ein wenig traurig darüber, dass Nowak immerhin zehn Jahre medialen Einflusses mit eindeutigen Quellen, nicht etwas klarer benennt.

Der Begriff Sozialchauvinismus, oft auch als Sozialpatriotismus bezeichnet, beschreibt eigentlich Strömungen nationalistischer Arbeiterbewegungen, die sich vor Beginn des ersten Weltkrieges entwickelten. Ihm zugrunde, liegt die Idee der Verteidigung eines Vaterlandes bei gleichzeitigem Verzicht auf Klassenkampf während des sich abzeichnenden Krieges. Genau genommen, steckt dahinter aber eine Verteidigung bürgerlicher Politik, bei der keine Verteidigung gegen eine Fremdherrschaft im Fokus lag, sondern das Recht auf Ausplünderung von Kolonien. Zu allen Zeiten, war man bestrebt, zugunsten nationaler und auch an Inhumanitäten gekoppelter Interessen, diese Form von Patriotismus, so subtil wie möglich, - auch kräftig zu füttern und zu nähren. Womit wir tatsächlich bei einem ähnlichen Eindruck landen, wie Wolfgang Lieb bei den NDS. Was aber eben auch die ungehörte Argumentationsgrundlage für die ursprünglichen Euro-Skeptiker war, die tatsächlich ein Europa der Menschen, kein Europa des Euro im Visier hatten. Alleinig darauf fixiert, kann eine gemeinsame Währung Menschen nur geschäftlich verbinden. Als Friedensgarant vollkommen untauglich, ja sogar kontraproduktiv, - da gerade dadurch, ein Abhängigkeitsverhältnis von Gewinnern und Verlierern kontinentaler Ausmaße begünstigt wird. Und da hatte man dies erst noch mit einem deutschen Äquivalent von Patriotismus bzw. Nationalismus im Blick, welcher noch keiner zusätzlichen Konditionierung über mitunter esoterisch anmutende Marktideologie, Demografie, Zukunftsforschung mit zusätzlich ökonomischem Selektionsgebahren, auch in Hinsicht nationaler Vielfalten unterlag. Dass es schließlich in der gnadenlosen Arroganz deutscher Modellvorgaben, aus der gleichen Quelle wie entsprechende Konditionierungen einfach endet, - sollte eigentlich aller-schwerstens betroffen machen, - ob der ultra-leichten Manipulationsmöglichkeiten von eher altertümlich anmutenden Beweggründen, - im ach so modernen Zeitgeist. Der damit ja eigentlich ursprünglich mal aufräumen wollte und immer noch so tut, - als täte er es.

Nun sieht unsereiner zwar nicht schwarz. Aber vieles ist so extrem bedenklich, dass man sich doch fragen muss, ob hier wirklich noch irgendetwas existiert, was über Eigeninteressen hinaus geht. Ein tatsächlich produzierter Sozialchauvinismus ist spürbar und äußert sich auch in regem Gleichklang mit medial verbreitetem Dummgeschwätz. Welches aber i.d.R. auch nur dort seinen Nährboden findet, wo das Lesen großer Buchstaben und einprägsamer Einfachweltbilder nicht darüber hinaus ragt. Diese sind unbedingt schwer eindimensional und eben national geprägt. Was übrigens auch vollkommen unabhängig von Unter-, Mittel- Oberschichten, Erwerbstätigen oder Erwerbslosen ist. Ansonsten sieht unsereiner eher eine weitaus schwammigere Mischung, die auch europaweit als deutsches Modell transportiert werden soll und über Sozialchauvinismus alleine eigentlich nicht erklärbar wäre. Die irre Häufung von Sanktionspraktiken gegenüber Erwerbslosen, sind z.B. in ihrer Richtlinientreue und sachlicher Brutalität sowie bürgerlicher Akzeptanz, der offene Auswuchs einer Mischung aus Sozialchauvinismus-, innernationalem Darwinismus-, einer überzogenen Ideologie der Sachlichkeit im Umgang mit dehumanisiertem menschlichem Kapital, sowie einem ökonomischen Systemfetischismus, der alles diesem unterstellt. Die allseits spürbare Nichtbehandlung und Ignoranz dem gegenüber, wird zweifelsohne zu immer weiteren Eskalationen und Steigerungen davon führen. Ein Modell, was wenn es tatsächlich europaweit transportiert wird, unter dem Begriff Sozialchauvinismus wie ihn Nowak andenkt, nur im purem Nationalismus und Krieg der Opfer gegeneinander und ohne Optionen enden kann. Hier erklärt sich jede Argumentation über Frieden zur gnadenlosen Albernheit.

Unsereiner ist im Zweifelsfalle auf Seiten derer, die ihren Kindern irgendwie das Schlamassel erklären müssen, aber eine Welt zurück lassen, die diesen Kindern keine Optionen bietet. Und damit sind keine nationalen Sichten auf Kinder gemeint. Anfangs erwähntes Stimmungsbild mag sicher nicht repräsentativ sein, zeigt aber selbst im hintersten Winkel dieser ehemals von Römern bebauten Gegend, auf keinen Fall eine Mehrheit von Fahnen schwingenden Hurra-Rufern, Deutschland-Lieder grölenden Ultra-Nationalisten oder den berüchtigten tumben deutschen Michel, der doppelmoralin zu allem Ja sagt, was ihm irgendwie einen eigenen Profit verspricht. Phrasen dreschende Blödmänner, werden auch als solche erkannt und isolieren sich darüber selber. Auch wenn sie es selber vielleicht nicht wahrhaben wollen. Die offen Skrupellosen sind ebenso eher in der Minderzahl und die Zweihunderprozent-Ökonomen mit starren Ideologien werden genauso spürbar ruhiger, wie die Nachplapperer und Erklärer des gerade im Fernsehen oder der Zeitung abgeschautem. Die schweigende Mehrheit, erklärt ihr Schweigen bei Nachfrage mitunter sogar weitaus ehrlicher und differenzierter, als viele marktschreierische Statements von Politik und Medien, denen sie eher mit Hilflosigkeit und Misstrauen gegenüberstehen. Und ein Großteil davon hat einfach Kinder, und erwartet deshalb ganz speziell, lediglich noch händeringend ein nachvollziehbares Verantwortungsbewusstsein, - wenigstens von medialer Seite. Was zumindest zur Zeit, aber bei bestehenden Ansätzen, - eben auch nur Ratlosigkeit zurück lässt. Aber selbst diese Ratlosigkeit, könnte man eigentlich als nichtnationale Chance zur gemeinsamen Lösung für Europa empfinden. Wenn man sie, - ohne diese deutsche Selbstherrlichkeit zugeben würde. Ansonsten bleibt es wohl bei dem von Wolfgang Lieb benutztem Schlusssatz; Geschichte wiederholt sich als Tragödie oder als Farce. Man kann nur hoffen, dass es bei der Posse bleibt.


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