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03.10.2012 von eb , - Allerlei Textliches

Das perfekte Bildungssystem.

Realsatire, - mit leicht zynischem Beigeschmack.

Klick macht dick.
bild Bei tagesschau.de, meint jemand, dass bundesdeutsches Schulwissen über die DDR mangelhaft sei. Dass Schüler gar Willi Brandt für einen DDR-Politiker und Honecker für einen Erz-Demokraten halten. Also, - dies kann überhaupt nicht sein. Alleine in meinem Dunstkreis, könnte ich jetzt vom Fleck weg, - zwei Lehrkörper nennen, welche behaupten, - dass das deutsche Bildungssystem, - eines der besten der Welt ist. Auch wenn manche Miesepeter, natürlich andere Ansichten vertreten. Überhaupt, - wir leben doch hier in einem der aufgeklärtesten Nationen westlicher Hirnakrobatik. Die sogar von der "föderalen" Bildungspolitik mit Elite-Zauberei, - geradezu beglückt ist. Bei uns ist Bildung doch Leistung, - Herrgott nochmal. Wir sind die pure Leistungsmaschine schlechthin. Sowohl im Geiste, - als auch in der Leiste. So, - selektiert man Eliten. Hier bettelt das Humankapital doch sogar um sein lebenslanges Lernen, - direkt von der Kinderkrippe an. Und das Erzeugerkapital, weiß schon gar nicht mehr, wie viele Fremdsprachen denn nun nützlich dafür, - schon im Babyalter sein könnten. Dies soll alles schief gegangen sein? Und die schreiben einfach, dass unsere Schüler nicht mal ansatzweise, - ein klitzekleines Stückchen Vergangenheits-bewältigung hin bekommen? Also, - nöööö, - wirklich. Auf die Idee, dass dies ja auch etwas mit diesem föderalen Bildungssystem, des ideologisierten Unternehmens-managements, mit Wettbewerbs-Charakter eines Markt-Gebildes wie der BRD, bzw. seiner ländlichen Produktabteilungen, - und einem ziemlich fixierten Zeitgeist, dem gar nichts anderes mehr übrig bleibt, als sich über endlose DDR-Polemik selber zu rechtfertigen, - kommt man wahrscheinlich nicht.

Ich meine, - da gibt es Schüler, die halten die "soziale Marktwirtschaft", - gar für unsozial, HARTZ-IV für alles andere als einen Kibbuz, - und die Medien, - für Staatspropaganda nach SED-Vorbild. Wahrscheinlich alles Kommunisten. Andere wiederum, - halten Annette Schavan für eine Linke und Edmund Stoiber für den Erfinder des Oktoberfestes. Und noch besser; Ganz schlimme Finger, halten G8 und Bachelor, gar für eine DDR-Erfindung zum Erlangen des Preises; "Held der Arbeit", - und die Kultusministerkonferenz, für das politische Büro des Zentralkomitees der ehemaligen Sowjetunion. Und Franz Müntefering, natürlich für den Generalsekretär. Das Institut für Hochschulforschung und andere Polit-beratende Einrichtungen der Bertelsmann-Stiftung, - laufen unter; "Abteilungen für Agitation und Propaganda". Alles "Linksrutsch", - und so. Na, - ihr wisst schon. Dies nur zur Begradigung, - eines eventuellen Verdachtes, dass sich das Öffentlich-Rechtliche, im anfangs erwähnten Artikel, - ein wenig zu auffällig, - ausschließlich am spezifizierten Schulwissen über die DDR aufhängt. Alle anderen Wissensgebiete, wie z.B. die Bildungs-Vernichtungserfolge, speziell der letzten 15 Jahre, - dieser freiheitlich demokratisch sozialen Marktwirtschaft, - sind selbstverständlich ohne jeden Zweifel.

Denn einig, - sind sich heute ziemlich alle; dass Ökonomie zu den Geisteswissenschaften gehört. Und unter der Fakultät; "profitable Welt-Theologie", zusammen mit VWL, BWL, PR und Verkaufsmanagement zusammengefasst sind. Platon? Cicero? Herder? Schiller? Sartre? Wer ist das? Ihhh, - Humanisten. Ok, - Sartre versteh ich. Der hat den Begriff Eigenverantwortlichkeit ein bisschen zu sehr am Humanismus gekoppelt. Dies kriegt man schlecht mit den human resources und deren kalkulativem Marktwert im Neoliberalla-Land verbuddelt. Also von mir aus auch Focault. Wenn man denn Kritik am Humanismus betreiben will. Unter deren Flagge, heutige Gymnasien, - ja immer noch doppelmoralin die Marktgewässer durchpflügen. Trotzdem Fehlanzeige, - im durchschnittlichen Stundenplan. Feuerbach? Marx gar? Uhhhh, - gefährlich. Goethe? Wer ist Goethe? Nicht mal Westerwelle hat den gelesen. Hat er selber mal verlauten lassen. Also muss das ein ganz mieser Verkäufer gewesen sein. Wie alle anderen auch. Alexander von Humboldt gar? Wen interessiert schon, dass es ausgerechnet sein älterer Bruder Wilhelm war, der als nationaler Stammvater des Liberalismus, das drei-gliedrige Schulsystem, eigentlich als Mittel gegen Standesbildung vorgeschlagen hatte? Wen interessiert schon, dass es ausgerechnet er war, der unter Liberalisierung eben nicht, die selektive Maschinisierung, Technokratisierung und kalkulative Systematisierung von; "human resources" verstanden hatte? Etwa Stoiber, Schavan, Müntefering, Merkel, Schröder, Steinbrück und wie sie alle heißen und hießen?

Westerwelle, - O-Ton; "Schluss mit dem Schmusekurs". Heute ist Gewinnen angesagt. Leistung pur. Wer nach oben will, - muss die Ellbogen gebrauchen können. Und "oben" ist ganz wichtig. Besonders in der Schule. Was glaubt man wohl, warum das Wörtchen; "Elite", plötzlich innerhalb eines Jahrzehnts, - eine positive Konnotation bekommen hat? Und ganz besonders, - in der Drei-Gliedrigen. Die kann man so schön leistungsorientiert modellieren. Da fällt der Abfall hinten raus, - und vorne werden die Eliten raus gespuckt. Dies nennt man heute Freiheit. Eine Freiheit, - die natürlich besonders die Eltern ihrer Sprösslinge so unter Druck setzt, dass die schon automatisch, im eigenen Nachwuchs die King-Käse-Glocke der Zukunft vermuten. Was ihnen die Pädagogen wiederum vorwerfen. Anstatt die verbeamtete Feigheit zu überwinden, dass tatsächliche Übel zu benennen. Denn was bleibt den Eltern anderes übrig? Der Rest, - ist nämlich untergehen. Back to the roots. Evolution der Raubtiere. Zurück in die Urzeit. Das klappt schon. Tiefenintellekt vom Feinsten, - und Bildungsvorbild, - pur.

Und der bessere gewinnt eben. Womit und wie, - auch immer. Die Note zählt. Der Inhalt ist egal. Den Schein für den Schein in der Hand halten, - ist angesagt. Gilt selbst für Doktorarbeiten. Cut-and-Paste, - und die Sache ist geritzt. Auch passend für Politiker. Die glauben sogar an Selbstheilungkräfte von Märkten. Und verhökern dies glatt noch als Aufklärung. Jetzt zwar nicht mehr so ganz, aber als Vorbild für bildungshungrige Verkäufer, - immer noch geeignet. Erfolg ist alles. Die Reichen machen Politik, - und die Armen hören zu. Da spielt es keine Rolle, wer von beiden was in der Birne hat, - oder nicht. Nur wer es im Ranking nach oben schafft, - genug Geld beiseite rafft. Immer vorausgesetzt, er hat anfangs schon genug Kohle mütterlicherseits, die nötige PR dafür zu treiben. Wer nicht, hat Pech gehabt. Nur wer das beste Image pflegt, - auch den Mammon hegt. Das geht bis in die Literatur. Nur ein Verkaufserfolg, - ist auch ein Bucherfolg.

Dies ist der Erfolg, - dieser Bildungsgesellschaft. Nur der Ehrgeiz zählt. Oder will da jemand in der bildungsfernen Unterschicht, - eines Landes mit föderalem Schulsystem landen? Oder noch schlimmer. Will da gar eine Schule, - nicht ökonomisch und rationell genug mithalten? Etwa zu viele Kosten produzieren? Kommunale gar? Gar noch über Lehrer? Während die Schulen im Nachbarländle, es noch billiger treiben? Also, - bitte. Ökonomie, - ist heute alles. Maximale Leistung, - bei minimalem Aufwand. Das ist Zeitgeist. Was will man da mit Bildung? Die kostet nur. Selbst Gerhard Schröder meinte einst; Wissenschaft macht nur Sinn, - wenn sie Profit abwirft. Glaubt man im Ernst, dass man unbequemes Wissen verhökert bekommt? Oder gar an Schulen vermitteln soll? Oder gibt's da etwa noch mehr, - wie Ökonomie, Werbung, Profit, Erfolg, Verkaufsstrategien und Marktkalkulationen, - und den Angstbildern, mit dem man dies weiter treiben kann?

... Geschichte?

Wen interessiert das schon? Kann man damit Geld verdienen? Hat man damit Erfolg? Kann man sich damit verkaufen? Also, - ich weiß nicht. Nachdem gerade das Öffentlich-Rechtliche, dies alles gut ein Jahrzehnt lang vor gegeigt hat, riecht mir dieser Artikel, - doch schwer nach versteckter Links-Polemik. Die werden mir doch jetzt nicht im Ernst, - nach nicht marktkonformer Bildung schreien? Sehe ich da etwa einen Links-Ruck? So schwer rechts-mittig, mit Sehnsucht nach anderen Werten? Da könnte man das Experiment mit den Geschichts-Reportern, - ja glatt noch ein wenig ausweiten. Denn die; "tiefen Wissenslücken", - scheinen nicht alleine ein Problem von Schülern zu sein. Wie wäre es z.B. mit investigativem Geschichts-Journalismus,- bezüglich der Rolle der Medien des vergangenen Jahrzehnts? Denn auch dies, ist ein Teil der Geschichte dieses Landes. Im Westen, - wie im Osten. Mir dünkt, da ist wesentlich mehr schief gelaufen, - womit man wissensdurstige Schüler, weit über das Bellen alter pawlowscher Hunde hinaus, - beglücken könnte. Zum Tag der deutschen Einheit, - fände ich dies jedenfalls anständiger. Und anstatt mit alten Mauern Keile weiter zu treiben, sollten wir uns vergegenwärtigen, dass es wenig Unterschied macht, - ob man Menschen von links, - oder von rechts ausbluten lässt. Das wirklich Erschreckende daran, - ist immer das Gleiche. Der Humanismus, - der dabei untergeht. Davor haben alle Systemtechnokraten und Liebhaber von Management Angst. Pure Angst sogar. Denn damit, - mit echter Vielfalt, - können sie nicht umgehen. Das übersteigt ihren kalkulierbaren Horizont.

Wie weit, - kann man dies sowohl in der ehemaligen DDR, - als auch heute, - miteinander vergleichen? Ein Blick auf's Bildungssystem, - reicht da vollkommen. Sehe ich einen Unterschied, zwischen der ideologischen Verbildung, - zur gesteuerten Einsatz- und Leistungsressource zugunsten dieses, - oder jenes Systemes? Oder sehe ich einen Unterschied, in den Kinderkrippen einer ehemaligen DDR, - oder dem, - was man heute plant und gestaltet? Wo liegt der Unterschied, zwischen Planwirtschaft, - und der soziologischen Systemtheorie eines Niklas Luhmann? Wo soll der Unterschied begraben sein, zwischen dem Treiben nach Auszeichnungen wie; "Held der sozialistischen Arbeit", "Ritter der Arbeit", "Arbeitsverdienstorden" und dem Treiben nach Erfolg und Statussymbolen nach westlichem Muster? Man kann Dingen noch so viele unterschiedliche Namen geben, - der wahre Zweck dahinter, ist das, - was die Historiker aller Zeiten, - nachher bewerten werden. Bewerten sie es aber nach seinem funktionalem System-Zweck, - oder seinem Zweck für die Menschen? Wie tief .... kann Bildung gehen? Wie tief ... will sie gehen? Unabhängig, - und tatsächlich an den Menschen orientiert? An allen Menschen. Dies, - war einmal Sinn und Zweck, - von Bildung. Es war einmal.


Kommentare:


Stefan R. Uhrzeit 4.10.2012 9:46:49

Ohh jaaa, eines meiner Lieblingsthemen! Man versuche einmal, einem gestandenen Gymnasiallehrer oder gestandenen Gymnasiastinn/en-Eltern den Gedanken nahezubringen, dass das deutsche Bildungssystem mittlerweile in der eher rückständigen Liga spielt, hoch selektiv wirkt und keineswegs zu sozialer Mobilität beiträgt, sondern Ungleichheiten vielmehr noch zementiert. "Na hörense mal, unser Bildungssystem ist immer noch eines der besten der Welt. Ichhabe doch nicht auf verhinderter Professor studiert, um mich dann mit dem migrantischen Deppenpack herumzuschlagen!" Das ist die selbe Ecke wie diese Sprüche a'la: "Was denn? Deutschland ist doch kein armes Land! Schauen Sie mal im Supermarkt, da gibt es doch alles. Gehen Sie mal nach Bangladesch, dann wissen Sie, was Armut ist." '*doppelkotz*
Fenster auf - es mufft, sagt Tucholsky mal...


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