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27.06.2012 von eb , - Aktuelle Bilder

Ente in Creme-Rot, Schwarz und Goldgelb.

(C.) 24x30cm-Marouflage Acryl    Klick macht dick.
bild Das Ganze; "Götterdämmerung des deutschen Michel" zu nennen, wäre eine wenig arg böse, - oder? Mir würde das auch nicht gefallen. Wenn der deutsche Michel sagt, dass der deutsche Michel dumm ist, dann hat der deutsche Michel etwas entscheidendes gesagt, - Nämlich, - dass er dumm ist. Ganz schwierige Sache das. Aber es gibt ja auch unpersönlichere Alternativen. "Donald Duck in der Midlife-Crisis mit gesteigertem Bierkonsum", fiele mir z.B. noch ein. Oder; "Al Bundy in Entenhausen". "Erpel's Expertenhaltung beim Fussball", - fände ich aus verschiedenen Gründen, auch noch ganz nett. Gerade zeitgemäß wäre vielleicht noch; "die Reaktion des Bürgers bei der Entscheidung, ob er sich für die Entenhausener Verfassung, oder die der Disney Studios entscheidet." Natürlich immer vorausgesetzt, Dagobert Duck und Robert Iger, lassen diese Frage überhaupt zu. Von fiskalischen Produkten, heiter durch geschleußt, während die Nation der Nation zu jubelt, die ihnen gerade den Arsch unter dem Hintern weg zieht, - ganz zu schweigen. So ist unsereiner mal wieder bemüht, zu verstehen, was eigentlich nicht zu verstehen ist.

Wahrscheinlich ist das Ganze ja nur das Resultat der eigenen Suche, nach dem perfekten Götzenbild in der heimischen Gebetsecke. So ein Heide wie unsereins, hat es schließlich etwas schwerer, - in Sachen spiritueller Tröstung. Andere, haben dafür ihren Fernseher. Und bei manchen, hängt sogar extra noch ein Kreuz oben drüber. Weshalb mir natürlich daran gelegen ist, mich nicht zu sehr von der Umgebung zu isolieren, und erwartbaren Grundmustern auch ein wenig entgegen zukommen. Migration und so. Na, - ihr wisst schon. In der Logistik heißt das schließlich auch; die Einbindung kundenspezifischer Warenkreisläufe. Da bekommt in Baumarkt-gestählten Zeiten, auch der gepflegte Heide, die Möglichkeit für den preiswerten do-it-yourself Götzendienst.

Bei mir steht so ein Fernsehgerät schließlich nur nutzlos herum, und könnte deshalb eigentlich Platz für die mentale Auseinandersetzung mit heidnischer orientierten Sachen machen. Zumindest das, was der durchschnittlich christianisierte Klischeeliebhaber, sich so unter einem Heiden vorstellt. Was die Gläubigen aller Welt vereint, ist das immerhin noch minimal bessere Auskommen mit Andersgläubigen, - denn mit Ungläubigen. Aber zurück zum Thema. Für diesen Zweck, wäre es vielleicht sinnvoll, ein Döschen Elfenbein an zu mischen. Ungealtertes helles Elfenbein. Vielleicht sogar noch mit einem Hauch Perlmutt. Wenn man nicht aufpasst, sieht das zwar schnell mal aus wie Kaugummi, kommt aber trotzdem immer noch besser, als blöder kalter Marmor, gruftig schwarz- schimmeliges Altarholz, oder die immer gleich pissgelb gealterten Vergoldungen. Jedenfalls wäre das wie geschaffen, für die Erhabenheit einer kleinen Statue auf blauem Satin, - in einem, - anstelle von alt-testamentarisch blutrotem, - vegetarisch korrektem Kirschrot ausstaffiertem, - offenem Reliquienschrein. Welcher noch zusätzlich durch eine halb-matte Innenbeleuchtung, die richtige Tempelstimmung erhält. Am besten das götterkalte Licht von Energiesparlampen. Wenn die kaputtgehen, dann bin ich mir beim Einatmen der Quecksilberdämpfe, wenigstens der göttlichen Fügung gewiss.

Für die Statue allerdings Elefanten umzubringen, wäre wirklich saublöd. Da tut's auch Gips, Knetmasse oder Hefeteig mit der richtigen Backform, - und das Resultat, wird dann eben entsprechend angemalt. Den Göttern, - ist das egal. Die sind nur an den Opfergaben interessiert. Also Geldscheine, Bananen, Äpfel, Erdnüsse, Salzstangen, den einen oder anderen Schnaps, und am Sonntag mal ein Schaf, Kalb oder eine Ziege. Nein, - natürlich nicht. War ein Scherz. Unsereiner ist schließlich Vegetarier. Und Vegetarier, beten auch nur zu vegetarischen Göttern. Bei den Fleischfressern, weiß man nie so recht, worauf die gerade Appetit haben. Und eh man sich versieht, ist man selber das Opfer. Aber am Wochenende mal einen knackigen Salat, sollte schon drin sein. Allzu einseitige Ernährung mit zusätzlich Junkfood, führt auch im Götterhimmel, zu Klimakatastrophen.

Jetzt fehlt nur noch das richtige göttliche Antlitz. Ich glaube, - mit dem obigen Entwurf, bin ich ziemlich nahe dran. Die cremige Farbenfreude, muss Statuen-gerecht natürlich dem Elfenbein weichen. Sonst fängt noch jemand an von Voodoo zu reden. Die momentane Farbwahl, - entspricht dem durchschnittlichem Geschmack von Baumarkt-Badezimmer-Selbstbauern, welche die Quietscheente zum Plantschen, dann beim Fußball-Fanshop bestellen. Mir war es wichtig, einen Einstieg in dieses Gefühl durchschnittlicher Standardspiritualität zu erhalten. Trotzdem, wirkt mir das alles noch zu menschlich. Zu nachvollziehbar. Einfach nicht überirdisch genug. Na, - ihr wisst schon, was ich meine. Da muss etwas her, welches die ultimative Transzendenz vermittelt. Sozusagen, - dieses nichtssagende, - Alles. Oder dieses alles-sagende, - Nichts. So etwas wie; "der Markt", "die Wirtschaft", "der Profit", "der Erfolg", "die Börse", "das Wachstum", "die Kirche" oder "Omas Kochbuch". Ich werde wohl unbedingt noch ein wenig experimentieren müssen.



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