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02.03.2012 von eb , - Allerlei Textliches

Galeriebesuch

Aus der Reihe: "Kunst und Kuchen, Kultur zum Fluchen."

Klein Lisa geht mit ihrer Mutter in eine Kunstgalerie. Das ausgesprochen renommierte Haus, hat mit Unterstützung finanzkräftiger Kunstliebhaber eine spezielle Ausstellung auf die Beine gebracht und bietet die Zusammenstellung von wertvollen Originalen verschiedener alter Meister an. Klein Lisa ist begeistert. Sie mag alte Sachen. Die riechen immer so nach Speicher, Modder und schimmeligen Sachen unter dem Fußboden. Weshalb sie ein wenig enttäuscht ist, als sie die gut temperierte und neutrale Luft der ehrwürdigen Hallen der Galerie betreten.

"Mama, das riecht hier gar nicht so nach Mäusekot, wie bei uns auf dem Speicher, - wo Papa die alten Malereien von Opa aufbewahrt", macht sie ihre Mutter lauthals darauf aufmerksam. Die reagiert ziemlich merkwürdig, schaut sich mehrmals um, - und grinst plötzlich komisch die umstehenden Leute an. Aber dafür bekommt sie auch endlich mal wieder gesunde Farbe ins Gesicht und meint;
"Etwas leiser Lisa, sonst stören wir die anderen. Außerdem ist dies hier kein Speicher oder Keller, sondern eine Ausstellung mit ganz wertvollen Bildern.".
   "Sind Opas Bilder denn nicht wertvoll?" fragt Klein Lisa mit tatsächlich etwas kleiner gewordenem Stimmumfang.
"Doch natürlich, aber das ist etwas ganz anderes."
   "Wieso?"
"Was meinst du mit wieso?"
    "Wenn die Bilder hier wertvoll sind, und die von Opa auch, - warum hängen die hier an weißen Wänden und Opa liegt im Mäusedreck?".
"Das ist komplizierter Lisa. Opas Bilder sind für uns wertvoll, weil sie uns an ihn erinnern. Und es sind eben auch nur einfache Bilder. Die Bilder hier, sind große Kunst von großen Künstlern. Deshalb sind sie wertvoll. Aber anders wertvoll. Man muss dafür viel bezahlen, - verstehst du? Für Opas Bilder, muss man nichts bezahlen."
    "Ich weiß nicht Mama, - für mich sehen die Bilder hier genauso alt aus, - wie die von Opa. Und die von Opa, gefallen mir viel besser. Wenn das hier Kunst ist, warum sind Opas Bilder dann nur Bilder und keine Kunst?".
"Dafür gibt es Experten, Lisa. Kluge Leute, die wissen was große Kunst ist, - und was nur Bilder sind."
    "Und woran sehen die das?"
"Naja, - die machen sich viele Gedanken darüber, über den Maler, sein Umfeld, und darüber was er damit bezwecken wollte, - und so weiter."
    "Dann bin ich also auch eine Expertin für Kunst, - das ist toll", kräht Klein Lisa plötzlich aufgeregt.
"Wie kommst du jetzt da drauf?" fragt ihre Mutter belustigt.
    "Ich stehe auch oft vor Opas Bildern auf dem Speicher, - und mach mir ganz viele Gedanken über Opa dabei. Und auch darüber, was er mir mit den Bildern sagen will. Und als Expertin sage ich dir, - Opas Bilder sind gaaaaaanz große Kunst. Und die Bilder hier, sind alter Käsekram. Mir, - sagen sie jedenfalls nichts. Außer dem da hinten da. Mit dem hellen Himmel und den lustigen Menschen. Das riecht geradezu nach Frühling und Fröhlichkeit. Ich versteh nur nicht, warum der Mann der davor steht, - so ernst schaut."
"Das ist bestimmt jemand, der sich mit Kunst auskennt und sich gerade Gedanken über das Bild macht." meint die Mutter erklärend.
    "Kennen sich Männer die sich mit Bildern auskennen, nicht mit Fröhlichkeit aus?" fragt Klein Lisa etwas verwundert. Enthebt ihre Mutter, - aber aufgrund einer neuen Entdeckung, der Antwort.
    "Das Bild, was man durch den Türrahmen sehen kann, gefällt mir übrigens auch sehr gut."
"Das ist kein Bild Lisa, sondern ein Hinweisschild zum Cafe dieser Galerie".
    "Siehst du Mama, - dir sagt es auch was. Und künstlich ist es ja auch. Oder ist das im Blumentopf gewachsen? Also bist du auch eine Expertin. Zumindest für Schilder."

Im recht gemütlich eingerichteten Cafe, lehnt sich Klein Lisa mit der Tasse kunstvoll aufgeschäumten Kakaos in der Hand, plötzlich zurück - und schaut ihre Mutter nachdenklich an.
"Soll ich dir was sagen Mama? Ich will gar keine Expertin mehr sein. Ich möchte viel lieber malen lernen.
... So wie Opa."


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