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15.04.2012 von eb , - Aktuelle Bilder

Die Unverbesserlichen.

Aus der Reihe: "Zivilisation und Barbarei."
(Oder auch, - frisch und fröhlich in den Montag.)

DIN-A4, Tusche   Klick macht dick.
bild Die erste diplomatische Mission nach AP-73, wurde von einem Joint Venture aus mehreren großen Kosmetikfirmen finanziert. Nach einer Analyse des Handels mit Lippenbalsam und ähnlich orientierten Pflegemitteln auf diesem Planeten, herrschte eine wahre Goldgräber-stimmung in diesem Marktsegment. Das anfängliche Misstrauen der Einheimischen, gegenüber den Fremden von der Erde, - wich bald der freudigen Akzeptanz von modifizierten Lippenstiften, welche bei der ersten Kontakt-aufnahme verteilt wurden, wie die Glasperlen eines Christoph Kolumbus in früheren Zeiten. Beinahe, wäre die Unternehmung aber in einem Fiasko geendet, als aufgrund der Unverträglichkeit von irdischen Konservierungs- und Farbstoffen schlimme Entzündungen auftraten, und sogar einige unmittelbar damit verbundene Todesfälle zu beklagen waren. Was man aber vertuschen konnte, und schnellstens die Strategie ändern ließ, indem das Know-How der heimischen Hersteller von entsprechenden Produkten integriert-, bzw. in einer der ersten Fabrikations-stätten auf dem Planeten selber konzentriert wurde. Mit der Zeit, entwickelte sich fast wie von selber, eine umfangreiche Zulieferindustrie, mit deren Hilfe es gelang, die gesamte irdische Produktpalette entsprechend zu modifizieren und herzustellen. Der Aufbau eines nachfolgenden und umfassenden Zwischen- und Endhandels, unter Verwendung heimischer Arbeitskräfte, gestaltete sich dagegen eher holperig. Die Bevölkerung des Planeten war zwar sehr zahlreich, aber die Infrastruktur des Verkehrswesens, im wahrsten Sinne des Wortes prä-industriell. Erst als man zwei irdische Transportunternehmen als Logistik-Partner mit ins Boot holte, war es möglich, eine einigermaßen stabile Versorgungslage für die übergroße Nachfrage zu realisieren. Glücklicherweise, hatte man am Anfang rechtzeitig erkannt, dass irdische Werbe- und PR-Strategien hier nur sehr überlegt adaptierbar waren. Bezüglich menschlich erotischer Komponenten, hätte man fast um ein Haar verpasst, die gesamte männliche Bevölkerung des Planeten, als potentielle Käufer für Lippenstifte zu gewinnen. Diesbezüglich, wurden übrigens die männlichen irdischen Angestellten auf dem Planeten verpflichtet, während der Arbeitszeiten, selber die Farbenpracht der eigenen Erzeugnisse zur Schau zu stellen. Was anfangs schweren Unmut hervorrief. Im Besonderen die Produkte mit verschiedenen Geschmacks- und Duftnoten betreffend. Da diesbezügliche Empfindungen der Einheimischen, sich doch erheblich von entsprechenden menschlichen Bevorzugungen unterschieden, konnten anstehende großflächige Streiks von irdischen Mitarbeitern, nur durch die Anerkennung entsprechender Benutzung als Arbeitskleidung - sowie deren steuerliche Absetzbarkeit verhindert werden. Mit der Zeit, entwickelte sich daraus aber auch eine ganz neue Moderichtung, - speziell in Richtung blauer Farbtöne. Die sich nach einigen Jahren, sogar planetenweit ausbreitete.

Was sich allerdings nicht etablierte, war eine heimische Akzeptanz gegenüber den nach den Gründer- und Aufbaujahren folgenden Versuchen zur Rationalisierung von Arbeits und Produktionskosten,- zugunsten von Profitsteigerungen. Liefer- Produktions-, wie auch Handelswege, wurden genauso immer häufiger automatisiert und ökonomisiert, wie man versuchte Arbeitskosten zu reduzieren. Nicht gerade wenige der Planetenbewohner, hatten ihre bisherige Existenz zugunsten des neuen Industriezweiges aufgegeben. Und sahen sich nun, - erst vorsichtigen einzelnen, dann immer häufigeren Arbeitsplatzverlusten ausgesetzt. Und wenn es etwas gab, was diese Wesen auszeichnete, - dann war es wohl die Solidarität unter sich selber. Von klein auf, mit einer eindeutigen ethischen Prioritätenliste versehen, verwandelte sich die helle und fröhliche Begeisterung für eine neue witzige Errungenschaft, - blitzschnell in pure Abneigung dagegen. Was auf der Erde undenkbar wäre, lief hier binnen weniger Monate wie ein Lauffeuer um den ganzen Planeten. Die komplette Kaufabstinenz bezüglich der angebotenen irdischen Produktpalette. Null-Umsatz, - per unbewusster Käuferentscheidung. Das heißt, - nicht ganz. Fast zeitgleich, seilten sich nämlich die einheimischen Zulieferer, Mitarbeiter und Händler ab, - und drehten ihr eigenes Ding. Wie selbstverständlich, wurde etwas als unsinnig begraben, und machte ersatzweise einer eigenen Infrastruktur Platz, - welcher sich die Käuferscharen genauso bereitwillig anschlossen. Und dies trotz längerer Wartezeiten, Veränderungen bezüglich des Angebotes, - und auch des Preises.

Der Wasserkopf, des nach irdischem Vorbild vollkommenen Übermanagements der installierten Industrie, war den blitzartigen Veränderungen nicht mal ansatzweise gewachsen. Es folgten noch, - ein, - zwei hilflose verzweifelte PR-Strategien und Vorschläge für Kompromisse bezüglich von Arbeitsplatzsicherungen, - aber generell, - war die Sache einfach gestorben. Natürlich sparte man nicht mit Vorwürfen in Richtung Verantwortungslosigkeit bezüglich der irdischen Arbeitsplätze, aber mehr wie desinteressiertes Achselzucken, kam dabei von den Einheimischen auch nicht heraus. So schnell, hatte auf der Erde, und auch auf anderen Planeten, - noch niemals ein Markt seinen Markt verloren. Was nichts anderes übrig ließ, als die noch kalkulierbar verwertbaren Sachen einzupacken, - und abzuziehen.

Übrigens, - erfreut sich mittlerweile auf der Erde, eine nicht ganz billige Moderichtung ganz neuer Beliebtheit. Ein wahrhaft zeitloses Geschenk, für die Dame ihres Herzens. Kunstvoll und wunderschön verzierte, - von Hand gefertigte Lippenstifte, mit traumhaften Aromen und herrlichen neuen Farben, - direkt aus der eigenen Produktion des besagten Planeten. Sie sind ein wenig größer und unhandlicher wie gewohnt, - aber der irdische Zwischenhändler versprach, - mit den Erzeugern diesbezüglich zu sprechen.


Kommentare:


epikur Uhrzeit 17.4.2012 19:54:33

hätte man fast um ein Haar verpasst, die gesamte männliche Bevölkerung des Planeten, als potentielle Käufer für Lippenstifte zu gewinnen. Diesbezüglich, wurden übrigens die männlichen irdischen Angestellten auf dem Planeten verpflichtet, während der Arbeitszeiten, selber die Farbenpracht der eigenen Erzeugnisse zur Schau zu stellen.

Endlich gibt es den Schönheitsfaschismus auch für Männer! Das nenne ich "Gleichberechtigung"! Hurra!


eb Uhrzeit 18.4.2012 17:54:42

@epikur
Hihi. Den gibt's mittlerweile sogar für Tiere; (Es geht durchaus noch perverser ;-) Aber Faschismus, finde ich dabei etwas übertrieben. (Außer natürlich durchaus auch bei einigen Bewerbungsfragen ) Ansonsten, - finde ich Fetischismus- ausgelöst durch Marktfaschismus, - ein wenig treffender. Aber was soll's. So genau, - braucht man das fürwahr nicht mehr zu nehmen ;-)


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